von Gert Heidenreich

Inszenierung:  Ute Richter

Vorstellungen: 92   Besucher: 8.134

Plötzlich, eines Nachmittags, steht Mick Stemmer, ein Schüler von knapp siebzehn Jahren, im Arbeitszimmer seines Großvaters, des freien Publizisten Georg Stemmer, sechzig; dessen Sohn und Schwiegertochter, die Eltern des jungen Mick, wollen an geblich ohne Kind Urlaub machen. In Mick und Georg treffen zwei Lebensweisen und -Ansichten aufeinander, die gegensätzlicher kaum sein könnten.

Der Großvater, ein 68er, dem Bücher und Philosophie lebenswichtig sind; der Enkel, ein Kind der Spaß- und Geldgesellschaft, der in der Welt aus Fernsehen und Computerspielen groß geworden ist und von Literatur so wenig Ahnung hat wie von Geschichte und Politik. Gleichwohl ist er gedanklich schnell und
weiß sich mit dem Witz und der Lakonik seiner Jugendsprache intelligent zur Wehr zu setzen. Als beide Generationen – gemeinhin heißt es ja, Großväter und Enkel verstünden einander gut – begreifen, dass sie für längere Zeit miteinander auskommen müssen, beginnt ein zunächst spielerisch, dann ernst, schließlich hoch aggressiv ausgetragener Kampf um Autorität
und Widerstand.

Ein versöhnlicher, gleichwohl brüchiger Schluss lässt ahnen, dass Mick und sein Großvater Georg lernen werden, miteinander auszukommen – wenn beide ihre Lebenseinstellung und -haltung in Frage stellen können.

Gert Heidenreich, geboren 1944 in Eberswalde, lebt in der Nähe von München. Sein Werk umfasst Romane, Erzählungen, Gedichte, Essays, Theaterstücke und Arbeiten für Funk und Fernsehen. 1991-1995 war er Präsident des deutschen P.E.N.-Clubs. Er wurde u. a. mit dem Adolf-Grimme-Preis (1986), dem Literaturpreis der Stadt München (1990), dem Phantastik-Preis
(1995), dem Marieluise-Fleisser-Preis (1998), sowie der Goldenen
Medaille des Bayerischen Rundfunks ausgezeichnet. Sein neuestes Buch ist die Biographie über Thomas Gottschalk.

Bilder
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Kritiken

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