umbruch_4_Neuvon Michel Lengliney

Inszenierung: Ute Richter

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Es spielen:

„Welchen Tag haben wir heute?“ – auch „Wer sind Sie?“ sind keine ungewöhnlichen Fragen. Nur, wenn das Interesse an dem Wochentag in kurzen Abständen wiederholt wird oder sich die Frage „Wer sind Sie?“ an die Tochter wendet, ist das irritierend.
„Mutter baut immer mehr ab… es ist schrecklich… vermutlich hat sie…sie hat…“

Leichtsinnig, manchmal sogar frivol, gehen wir mit dem Begriff Alzheimer um…Lachend kommentieren wir laut „Alzheimer“!, wenn uns etwas zu lange nicht einfällt; und geben uns beruhigt, wenn das freundliche Gegenüber dann sagt: „Nein, nein – das ist nur die ganz normale Verkalkung!“

Aber wie behandeln die Kinder die gestörte Mutter, wenn die Diagnose „Alzheimer“ Wirklichkeit wird?
Die Tochter ist zärtlich und geduldig. Sie gibt sich Mühe. Sie reißt sich zusammen. Sie ruft um Hilfe. Der Bruder kommt, der – vermutlich durch seine ständige Abwesenheit – immer das geliebtere Kind der Mutter ist, obwohl er sich nie kümmert und sowieso mit seinem eigenen Leben genügend Schwierigkeiten hat. Er benimmt sich jedenfalls suboptimal. Er hat so viel Liebe und Verständnis für die alte Dame, deren Charme und Witz und Selbstironie ihm imponieren. Sie darf doch nicht in einem Pflegeheim untergebracht werden!

Aber „ich – Tochter – schaffe es nicht mehr!“ Der Hilferuf wendet sich auch an den befreundeten Arzt, der die Mutter fürsorglich begleitet – in ihr neues Leben. Ermutigt werden alle anderen ihre eigene neue Wirklichkeit verstehen und akzeptieren…

Michel Lengliney hat ein packendes, anrührendes, sensibles Stück über ein brisantes Thema geschrieben, unsentimental, tröstlich und traurig, tragisch und komisch…“

Und was kann man, bitte, auf die Frage „Wer sind Sie?“ antworten? „Ich… weiß es nicht?!“

Bilder
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