von Henning Mankell
Inszenierung: Harald Heinz
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Irgendwo in Afrika. Ein Entwicklungshelfer und seine Frau blicken auf vierzehn Jahre zermürbenden Kampfes gegen die Armut des Landes, den Hunger, gegen den unwirtlichen Boden und gegen politische Korruption zurück. Wie um das Elend auszublenden, haben sie sich mit den Jahren immer mehr in einer Siedlung für Weiße verbarrikadiert wie in einem Bunker: Einen Tag vor ihrer endgültigen Abreise nach Europa bleibt ihnen nichts als Resignation. Sie stehen vor den Ruinen ihrer Arbeit. Die Geschichte ihres Scheiterns ist auch die Geschichte ihrer Schuldgefühle, sich unter dem Vorwand zu helfen, schamlos bereichert zu haben. Wie schlafende Hunde erwachen böse Erinnerungen. Leichen liegen im Fundament ihres Wohlstandssicherheitstrakts. Wer war der Afrikaner, der eines Tages ermordet auf der Treppe gefunden wurde? Seine Kehle von einem Pfeil durchbohrt! Ein Ritualmord, eine Hinrichtung? Was wissen die schwarzen Bediensteten, die erniedrigten Hüter des Hauses, die sich wie unsichtbare Geister durch die Räume des Hauses bewegen und nachts an ihren Feuern hocken und über die Weißen lachen? Afrika schlägt zurück. Wie ein surrealer Zauber drängt sich Afrika über die Schwellen des Hauses, bedrohliche Geräusche rücken näher. Mit seinem Stück „Antilopen” erweist sich Henning Mankell einmal mehr als scharfer Kritiker des westlichen status quo. „Antilopen” ist ein Krimi-Drama, das durch seine poetisch-kraftvollen und surrealen Bilder verführt und durch seine schonungslose Kritik überzeugt. Und er erzählt von unüberwindlichen kulturellen Unter schieden. Wer kennt Henning Mankell nicht, den Bestsellerautor, der die inzwischen zu Kult-Krimis avancierten Romane um den Polizisten Kurt Wallander schrieb. Der Regisseur, Autor und Intendant wählte Maputo in Mosambik zu seiner zweiten Heimat. In Afrika entwickelte der Schwede seine kritische Distanz zu Europa. Mankells Krimis („Die weiße Löwin”, „Die Brandmauer”) führen aus der schwedischen; Bilderbuchwelt, die aber auch für jedes andere reiche Land in Europa stehen könnte, in die „Dritte Welt”.
Bilder
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