umbruch_4_NeuSchauspiel von Donald Margulies

Inszenierung: Ute Richter

Vorstellungen: 110   Besucher: 9.800

Es spielen:

Die amerikanische Fotojournalistin Sarah Goodwin kehrt schwer verletzt von ihrem Einsatz im Nahen Osten nach New York zurück. Ihr Freund und Lebensgefährte James Dodd, selbst Freier Auslands-reporter, bringt sie in ihre gemeinsame Wohnung. Mit Wasser aus der Leitung (!) und Scotch stoßen sie an auf die bevorstehenden Arzttermine und die gemeinsame Genesung. Auch James muss zur Therapie, zur Psychotherapie. Als Zeuge eines blutigen Angriffs erlitt er einen Schock.

Wenige Tage später erhalten die Beiden Besuch von Sarahs Redakteur und gutem alten Freund Richard, einem Endfünfziger, der seine 25jährige neue Freundin Mandy mitbringt, sehr zur Überraschung von James und Sarah. Mandy ist Event-Planerin. Und so stößt die Schicki-Micki-Eventkultur  auf die Welt der von der eigenen Wichtigkeit überzeugten linksliberalen Intelligenz. Aber in Mandy steckt mehr als das oberflächliche Leichtgewicht. Sie stellt die beunruhigenden Fragen nach der Rolle und dem Selbstver-ständnis der Fotografin, die das Elend festhält, aber als Zeugin der Katastrophe nicht helfend eingreift…

„Zeitstillstand“ zeigt, wie sich die so genannte Erste Welt ihr Bild von der inzwischen nicht mehr so genannten „Dritten Welt“ macht.
Der Titel bezieht sich auf das, was Sarah beim Fotografieren sieht: „Wenn ich durch das kleine Rechteck sehe…Bleibt…Die Zeit… Stehen.“ Es ist aber auch ein Stück über den Journalismus und über den Markt. Kann doch James seinen Artikel über Flüchtlinge im Nahen Osten nicht in Richards Zeitschrift unterbringen, weil da schon etwas über Katastrophenhelfer in Afrika gedruckt wird. Wie viel Elend ist dem Abendland zuzumuten. Und was macht es mit den Berichterstattern.
Donald Margulies gelingt ein denk-anregendes, witzig-pointiertes Stück jenseits aller Schlagzeilendramatik.

Bilder
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